Für ein Ende der Blockade gegen Kuba!

Für ein Ende der Blockade gegen Kuba!

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Es ist unerträglich: Kubanische Ärzteteams unterstützen 27 Länder im Kampf gegen das Coronavirus  –  und die Trump-Administration verschärft weiterhin ihre völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen Kuba!

Wir sind eine Gruppe Deutscher, die im Kultur- und Wissenschaftsbereich in Kuba tätig sind, und seit Jahren mit ansehen müssen, wie das US-Embargo die Lebensbedingungen der Menschen hier ständig verschlechtert. Während internationale Medien das Land für seinen erfolgreichen Einsatz gegen die Pandemie loben – zuletzt auch die New York Times – und eine internationale Kampagne die kubanischen Ärztemissionen für den Friedensnobelpreis vorschlägt, setzen die USA Kuba auf eine Liste von “Terrorstaaten” und behindern massiv die Lieferungen von Medikamenten, Rohstoffen für die Impfstoffentwicklung sowie medizinischen Hilfsgütern an die kubanische Bevölkerung. Aber nicht nur das: Die US-Regierung versucht mit allen Mitteln, Kuba im Windschatten der Coronakrise in die Knie zu zwingen, indem sie Druck auf Länder ausübt, auf kubanische Ärztemissionen zu verzichten, und Geldüberweisungen der im Ausland lebenden Kubaner an ihre Familien unterbindet – die wichtigsten Devisenquellen, die der Insel noch verbleiben. 

Die kubanische Bevölkerung leidet seit 60 Jahren unter dieser längsten Blockade der Geschichte. Die UNO und EU wie auch die Bundesregierung verurteilen sie seit langem als völkerrechtswidrig, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen hätte. Im Gegenteil: deutsche und europäische Banken wie Unternehmen unterwerfen sich den unmenschlichen US-Sanktionen, um ihre wirtschaftlichen Interessen in den USA nicht zu gefährden. Und nun will BMZ-Minister Gerd Müller laut Presseberichten auch noch die Entwicklungszusammenarbeit mit Kuba streichen – und damit die Blockadepolitik de facto verstärken.

Damit muss endlich Schluss sein! Helfen wir der kubanischen Bevölkerung, so wie ihre Ärzte und Wissenschaftler der Welt helfen!

Über alle parteipolitischen Grenzen hinweg ruft die US-Blockade gegen Kuba weltweit Empörung hervor. Immer mehr  Staaten, Institutionen und Persönlichkeiten  fordern die sofortige Einstellung der Sanktionen, darunter der UN-Generalsekretär António Guterres, die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der UN Michelle Bachelet, der argentinische Präsident Alberto Fernández, Papst Franziskus, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsident der EU Kommission Josep Borrell, US-Kirchenverbände, eine  Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats sowie US-Senatoren und Kongressabgeordnete beider Parteien.

In diese weltweite Bewegung reihen wir uns ein und appellieren an die Bundesregierung, die Entwicklungszusammenarbeit mit Kuba nicht zu streichen und sich, insbesondere während ihrer EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020, aktiv für eine Aufhebung der illegalen Blockadepolitik einzusetzen, europäische Akteure auf Kuba mit der EU-Verordnung von 1996 effizient vor US- Sanktionen zu schützen, und allen Kubanerinnen und Kubanern uneingeschränkten Zugang zum wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und künstlerischen Austausch zu ermöglichen.

Foto: Yamil Lage, AFP

Liste der Erstunterzeichner/innen

Fatih Akın, Regisseur

Benny Adrion, FC St. Pauli, Gründer “Viva con Agua”

Marius Babias, Direktor Neuer Berliner Kunstverein

Michael Backmund, Journalist und Filmemacher

Rolf Becker, Schauspieler, Gewerkschaft ver.di

Nora Bossong, Lyrikerin und Romanautorin

Wolfgang Bozic, Dirigent

Roberto Blanco, Sänger und Musiker

Thomas Brussig, Schriftsteller und Drehbuchautor

Noam Chomsky, Linguist

Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin für Justiz a.D.

Wolfgang Däubler, Arbeitsrechtler, em. Universität Bremen

Jan Delay, Musiker und Sänger 

Heinz Dieterich Steffan, Soziologe

Hauke Dorsch, Ethnologe, Universität Mainz

Jürgen Draeger, Maler und Schauspieler

Klaus Engel, Unternehmer und Kulturmäzen

Jenny Erpenbeck, Regisseurin und Schriftstellerin

Julia Franck, Schriftstellerin

Karin Graf, Literaturagentin und Festivalleiterin

Thomas Hengelbrock, Dirigent und Musikologe

Bert Hoffmann, Politologe, German Institute for Global and Area Studies

Gaby Horn, Direktorin Berlin Biennale

Hannes Jung, senior researcher DESY Hamburg

Stefan Kaegi, Regisseur Rimini Protokoll

Rainer Klausmann, Kameramann

Tobias Kraft, Forscher, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

Udo Lindenberg, Sänger und Musiker

Peter Lohmeyer, Schauspieler

Oliver Lubrich, Literaturwissenschaftler, Universität Bern

Constanza Makras, Choreographin

Jeanine Meerapfel, Regisseurin und Präsidentin der Akademie der Künste Berlin

Robert Menasse, Schriftsteller und Essayist

Guy Montavon, Generalintendant Theater Erfurt

Susan Neiman, Philosophin und Direktorin Einsteinforum Berlin

Claus Offe, Soziologe

Frank Otto, Unternehmer und Philantrop

Norman Paech, Völkerrechtler, em. Universität Hamburg

Felix Räuber, Sänger

Sandra Rebok, Wissenschaftshistorikerin

Oliver Reese, Regisseur und Intendant Berliner Ensemble

Werner Ruf, Politikwissenschaftler, em. Universität Kassel 

Werner Rügemer, Philosoph und Publizist

Joachim Sartorius, Schriftsteller und Übersetzer

Roland Schimmelpfennig, Dramaturg und Schriftsteller

Volker Schlöndorff, Regisseur und Filmproduzent

Irmin Schmidt, Komponist

Gregor Schneider, Künstler, Kunstakademie Düsseldorf

Peter Schneider, Drehbuchautor und Schriftsteller

Ulrich Schreiber, Leiter Internationales Literaturfestival Berlin

Eberhard Schultz, Menschenrechtsanwalt

Alice Schwarzer, Autorin und Journalistin

Hanna Schygulla, Schauspielerin und Sängerin

Azize Tank, Mitglied des Bundestages a.D.

Michael Thalheimer, Opern- und Theaterregisseur

Margarethe von Trotta, Autorin und Filmregisseurin

Konstantin Wecker, Musiker und Autor

Wim Wenders, Filmregisseur

Sarah Willis, Solohornistin, Berliner Philharmoniker

Gerhard Werle, Völkerstrafrechtler, Humboldt Universität Berlin

Johanna Wokalek, Schauspielerin

Michael Zeuske, Historiker, Universität Bonn

Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung a.D.

Dieser Aufruf ist initiiert von einer Gruppe deutscher Kulturschaffender und Wissenschaftler/innen, die seit Jahren in Kuba beruflich tätig sind:


Andreas Baesler, Regisseur

Ulrike Dorfmüller, Germanistin

Katrin Hansing, Anthropologin

Rainer Schultz, Historiker

Michael Thoss, Kulturvermittler

Hans-Peter Weymar, Filmemacher